Hallo @ Nightshaw,
zunächst mal Willkommen im Club.
Ja die Bundeswehrfeuerwehr unterscheidet sich schon im "großen" und auch im "Kleinen" von den "anderen" Feuerwehren im Staate und so kommt es auch, dass vieles nach außen hin gleich erscheint, doch im Inneren völlig anders sind. Du ist nicht der Erste der sich nach Ankunft in der BwFw mehrmals um 360° drehte und sich gefragt hat: ob er nun bei einer Feuerwehr
oder im Irrenhaus
gelandet ist. Nun keine Sorge, wenn du ersteinmal runde 10 Jahre durchgehalten hast, dann möchteste auch nicht wieder weg.
Und doch gibt es genug die das System Bundeswehrfeuerwehr nicht (mit)ertragen können und wieder zurück gehen, auch wenns weniger Geld bedeutet.
Soviel zur komischen Seite
. Nun das wahre Leben.
Da du dich schon einwenig umgesehen hast, wirst du sicher diesen oder jenen Eindruck eingesteckt haben. Lehnin? Wann warst du da?
Wie schon mehrfach, auch auf anderer Stelle geschrieben wurde, ist der Dienstbetrieb bei einer bzw. jeder BwFw schon was anderes als bei einer anderen BF.
Es gibt Wachen die haben Einsatzmäßig viel und andere eben weniger zutun. Fliegerhorst und Marine oder Truppe sind nicht nur in der Namensnennung anders, sondern auch im Auftrag. Auch die Kollegen bei den BwFw´en haben ihre Einsätze. Nur sind es Einsätze die sich meist von denen, wie du sie kennst schon unterscheiden. Das liegt u.a. auch daran, dass die BwFw´en ein durchweg anderes Aufgabengebiet haben als die öffentlichen BF´s.
Da sich die BwFw´en seit ein paar Jahren aus dem militärischem Bereich ausgegliedert haben (wir nennen uns jetzt ZENTRUM BRANDSCHUTZ DER BUNDESWEHR), werden und wurden auch bei uns viele Neuerungen eingeführt, die mehr oder weniger Anklang bei den Kollegen finden. Der eine sagt, dass einiges übertrieben erscheint. Der Andere meint es könne nicht genug gemacht werden.
Meine Meinung? interessiert überhaupt nicht, da ich das zu machen habe, was mir aufgetragen wird. Der Dienstbetrieb steht und fällt mit der Mitarbeit der Kollegenschaft. Machen alle mit, läufts. Haste Querschläger, geht vieles in die Binsen. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Kameradschaft aus, die oft zu leiden droht.
Das die Einsatzzahlen an die einer großen BF nicht ran reichen ist mir durchaus bewusst, allerdings habe ich durch den Buschfunk gehört das diese geringeren Einsatzzahlen sehr gerne und viel durch Übungen kompensiert werden.
Versteht mich nicht falsch, ich habe wirklich nichts gegen üben ganz im Gegenteil es ist elementar sein Wissen aufrecht zu erhalten bzw. neues zu erhalten aber da ich auch mal 4 Jahre gedient habe und den Stumpfsinn, die sogenannten Beschäftigungstherapien, erlebt habe graut es mich genau da vor.
Üben ja aber stumpf die Zeit tot schlagen und jeden Dienst die selbe Übung fahren nur damit Zeit vergeht erachte ich als non-sens und habe da auch kein Bedürfnis für.
Du erwähntest in einer Frage, dass bei den BwFw´en die freie "Einsatzzeiten" zu Ausbildungs- und Übungszwecken genutzt wird.
Ich hab da auch so meine eigene Meinung, auch in Hinsicht, da ich so maches Mal mit meiner "normalen" Tagesarbeit nicht hinterher komme. Nur sehe ich aber auch, dass man schon drann bleiben muss. Es geht hier nicht unbedingt um einen sog. Schulbetrieb. Ausbildungen und Übungen könnnen und werden so geplant und durchgeführt, dass dies als "Erwachsenenbildung" anzusehen ist. Leute die 10, 20 oder mehr Jahre dabei sind muss man nicht mehr "Kinderschulung" also mit Verbrennungslehre oder der Gleichen kommen. Solche Dinge hat man verstanden oder hat das Ziel verfehlt.
Regeldienst: Nun, jeder Kollege der auf der Wache ist hat und wird zu einem Spezialgebiet eingeplant. Es gibt auch Kollegen die neben ihrer Zweit- und Drittfunktion auch noch ein- oder zwei weitere Aufgaben zu erfüllen haben. Wer so dienstlich ausgelichen wurde und ist, hat wenig Zeit um sich Gedanken um überflüssige Fragen zumachen. Andere die mehr "Freizeit" haben die bringen sich ihr "Strickzeug" mit und beschäftigen sich mit anderen Dingen.
Weiterhin wollte ich Fragen ob denn jetzt generell auf Wachen die einem Truppenübungsplatz zugeordnet sind (spezielles Augenmerk liegt da auf Klietz, weil dort meine Verwendung sein soll) reiner 24h Dienst ausgeübt wird??
Zu den Dienstbetrieben haben wir bereits an anderer Stelle ausführlich geschrieben. Sofern du Fragen hast die dem Dienstbetrieb betrifft wäre es von Vorteil wenn du dich direkt an diese wendest.
Wie sieht es denn generell mit Beförderungen und Aufstiegen bei der BwF aus?
Böse Zungen behaupten nämlich das es gar nicht so toll sein soll wie es nach außen scheint, wobei ich mir das bei der Bundeswehr als Arbeitgeber nicht vorstellen kann.
Bei diesem Thema kratz du sicher ein ganz heikeles Thema an.
Beförderungen, nun solche Art Regelbeförderungen wirst du sicher nicht erleben, es sei denn du steigst von A7 auf A8 (Dienstpostenbündelung). Bei den BwFw´en wird jeder nach dem Dienstposten Besoldetden er bekleidet. Das heist, dass bestimmte DP einer bestimmten Besoldungsgruppe zugeordent ist. Es gibt Kollegen, die mit ihrer Verbeamtung vor 20 Jahren immer noch im Eingangsamt schweben. Es gibt auber auch Kollegen die einen speziellen DP, also ZF oder StFhr auf der Wache haben, die der selben Besoldunggruppe geordent ist wie eines TruppM.
Zum Glück stehen wir nun aber an einem Scheideweg. Dieses Manko wird sich in diesem Jahr durch Neuordnung der DP und Besoldung abgeschafft.
Ich hoffe indes nur, dass die Leute die Jahr ein Jahr aus ihrem DP mehr als genüge getan haben, nicht durch unerwartende Personalumsetzmaßnahmen oder Neueinstellungen, den sog. Tritt in den Arsch als belohnung zuteil wird. Denke, dass dir dies zu diesem Thema ausreicht. Personell ist zZ eine relativ große Unzufriedenheit zu spüren.Lehrgänge sind nicht nur den GUTEN vorbehalten. Warum auch. Jeder hat nicht nur die Möglichkeit sich weiterzubilden, sondern auch die Pflicht. Sofern du eine besondere Tätigkeit übertragen bekommst, wirst du auch entsprechend Ausgebildet und Fortgebildet. Es kann aber u.U. etwas dauern, bis man seinen Ausbildungeplatz zugeteilt bekommt. Es fehlen auch Lehrer an der Unität in Stetten.
PS: die suchen dringend Leute und bieten einiges. Auslandseinsätze gibt es auch noch, nur kann ich zu diesem Thema wenig sagen, da dies für die ziv. Fw´ler weniger interessant zu sein scheint.
Sicher kannst du dir auch denken, dass man hier nicht das Ganze Feuerwehrleben bei der Bw aufschreiben kann. könnte man dies so würde dies einen guten Bestseller abgeben.
Du musst deine Entscheidung selbst machen. Ob nun mit deinen Befürchtungen oder eben ohne.
Wenn du dich heute für einen Wechsel entscheidest, dann entscheidest du dich auch für einen Wechsel von einer öffentlichen Feuerwehr zu einer nichtöffentlichen Feuerwehr.
Die Bundeswehr ist eben keine Stadt. Hier gelten "andere" Gesetze die auch einiges von einem abverlangen, ob es einen passt oder nicht. Es gibt viele Vorschriften und was weis noch alles, die einem machesmal fast den Nerv rauben, und doch sind diese nun einmal da und müssen befolgt werden.
Es ist nicht leicht, nur wenn man bereit ist sich in die Truppe einzufügen, mit der truppe mitzumachen und hin und wieder seine persönlichen Belange mal 24 Stunden in die zweite oder dritte Reihe stellt und sich seinen dienstlich beauftragten Dingen zu witmen, dann wirst du bei uns richtig sein. Und wenn du nur kommst wegen dem Geld und Verantortung scheust, dann biste nicht richtig!
Und Klietz? Die brauchen noch Leute. Haben auch ne neue Wache.
Herzlich Willkommen.
Andichan
PS: Wir haben auch eine Webseite: hier der LINK: (aber nicht auswendig lernen)
http://www.iud.bundeswehr.de/portal/a/iudbw/start/organisation/zbrdschbw/!ut/p/z1/hU5NC4IwGP4tHbzufVNK7TYPQWERGKS7xNQ1jeVkLu3nZ3gKkp7b88kDDFJgDe9ryW2tG65GnrH1NQric-yGrhsnW4o7P8SEHg9LjFy4_Auw0cYZUISkFJCNG_78hg8JMGB33vMXabWxSljCi89DyCrelEqcdEEnYQ9MKp1P12mTe4EEZsRNGGHI04xyZW3bbRx0cBgGIrWWSpBSOPirUenOQvoVhPaRDuitVB_TxRtGp2sE/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922LSFA0I790SANM10B7